Der Einstieg ins Maschinenstricken ist gar nicht so kompliziert, wie es auf den ersten Blick scheint. Mit ein wenig Übung, Geduld und einer sauberen Vorbereitung gelingen schon bald gleichmäßige Maschen und schöne Strickstücke. In diesem Beitrag zeige ich dir Schritt für Schritt, wie du das Garn richtig einfädelst und den perfekten Maschenanschlag machst – die Basis für jedes erfolgreiche Strickprojekt.
Garn richtig einfädeln
Bevor du mit dem Stricken beginnst, ist es wichtig, das Garn korrekt einzufädeln. Das sorgt dafür, dass es gleichmäßig läuft und du keine Probleme mit der Fadenspannung bekommst. Ein sauber eingefädeltes Garn ist die Grundlage für ein gleichmäßiges Maschenbild – und erspart dir später viel Ärger mit Fadenrissen oder unregelmäßigen Maschen.
Ein kurzer Blick auf den Fadenführer lohnt sich. Er sorgt dafür, dass das Garn in der richtigen Position bleibt und gleichmäßig zu den Nadeln geführt wird. Zusammen mit der Fadenspannung bestimmt er, wie fest oder locker der Faden läuft – und verhindert, dass sich das Garn verheddert oder verknotet.
So fädelst du das Garn ein – Schritt für Schritt:
Stelle das Garn so auf, dass es frei ablaufen kann, ohne sich zu verheddern.
1. Führe den Faden von unten durch die Öse des Führungsdreiecks.
2. Lege ihn zwischen die Spannungsscheiben, damit die Fadenspannung gleichmäßig ist.
3. Führe das Garn durch die Öse am Führungsarm.
4. Leite es weiter durch die Öse am Spanndraht.
5. Klemme den Faden in der Fadenklemme fest.
6. Stelle die Fadenspannung so ein, dass das Garn gleichmäßig, aber nicht zu straff läuft.
Fadenspannung richtig einstellen
Die richtige Fadenspannung ist entscheidend für ein gleichmäßiges Strickergebnis. Sie wirkt sich – zusammen mit der Maschenweite – direkt auf die Optik und Qualität deines Gestricks aus. Ist die Spannung zu locker, entstehen Schlaufen am Rand. Ist sie zu fest, lässt sich der Schlitten schwer schieben, und das Maschenbild wird ungleichmäßig.
Wenn der Spanndraht beim Stricken zu weit nach unten gezogen wird, ist die Spannung zu fest eingestellt. Lockere sie ein wenig. Steht der Spanndraht dagegen zu hoch, ist die Spannung zu locker – dann einfach etwas erhöhen. Ideal ist, wenn sich der Spanndraht in einem sanften Halbkreis bewegt.
Maschenanschlag am Einbett – der perfekte Start
Nach dem Einfädeln und Einstellen der Spannung geht’s los: Du bringst die ersten Maschen auf die Nadeln. Der Anschlag ist der Grundstein deines Strickstücks – hier entscheidet sich, ob der Rand elastisch, sauber und gleichmäßig wird.
Je nach Strickprojekt kannst du zwischen verschiedenen Anschlagsarten wählen. Ich stelle dir drei Anschläge vor und erkläre, für welche Projekte sie sich eignen.
Wickelanschlag – elastisch und vielseitig
Der Wickelanschlag ist ein echter Allrounder. Er ergibt einen schönen, elastischen Rand und eignet sich für viele Grundmuster und Projekte, bei denen ein weicher Anfang gewünscht ist.
Benötigten Nadeln in E-Position bringen. Von links beginnend das Garn gegen den Uhrzeigersinn (von unten nach oben) um jede Nadel wickeln. Anschließend das Garn in den Schlitten einfädeln, die Webbürsten in Arbeitsposition bringen und die Hauptmaschenweite einstellen. Eind Reihe stricken. Den Anschlagkamm und die Gewichte einhängen und die Webbürsten wieder in Ruheposition bringen.
Geschlossener Anschlag – ideal für Maschenproben
Der geschlossene Anschlag eignet sich perfekt, wenn du Strickstücke mit Kontrastgarn beginnst oder eine Maschenprobe anfertigen möchtest. Er ist als Anschlag für Strickstücke nicht geeignet.
Jede zweite Nadel in Arbeitsstellung bringen. Maschenweite zwei Nummern kleiner als die Hauptweite einstellen. Eine Reihe stricken.
Anschlagkamm und Gewichte einhängen.
Die restlichen Nadeln in Strickposition bringen und die Hauptmaschenweite einstellen
Gestrickter Anschlag – besonders elastisch
Der gestrickte Anschlag eignet sich für Projekte, die besonders dehnbar sein sollen – etwa Fangmuster oder breite Strukturen.
Alle Nadeln in Strickposition bringen, den Anfangsfaden leicht beschweren, z.B. mit einer Wäscheklammer. Einen Wickelanschlag um die erste linke Nadel arbeiten, Faden hinter die Nadelzunge legen.
Den Faden um die zweite und um die erste Nadel legen.
Durch die erste Masche durchstricken.
Faden um die dritte und um die zweite Nadel legen und durch die zweite Masche durchstricken.
Wiederhole diesen Vorgang, bis alle Nadeln Maschen gebildet haben. Das Garn in den Schlitten einfädeln, Webbürsten in Arbeitsposition bringen und eine Reihe stricken. Anschlagkamm und Gewichte einhängen und Webbürsten wieder in Ruheposition bringen.
Das Buch als Ergänzung
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